Fasten ein Gesundbrunnen für Leib und Seele

Beim Fasten/Heilfasten wird freiwillig auf feste Nahrung verzichtet. Der Organismus lebt in dieser Zeit von seinen eigenen Reserven und bekommt so die Chance sich zu kurieren. Der Körper stellt sich dabei von der äußeren auf die innere Ernährung um. Die Annahme, man müsse beim Fasten hungern, ist ein Irrtum.  Der Körper befreit sich in dieser Zeit von Schlacken und Giftstoffen. Er stößt alte Körperzellen ab und bildet neue, was zu einem verjüngten Erscheinungsbild nach dem Fasten führt.

Fasten und Yoga

Durch spezielle Yogaübungen werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Die Organe bekommen Zeit, sich tiefgehend zu regenerieren. Durch die Ausscheidung krankhafter Ablagerungen in den Gelenken, im Gefäßsystem und Bindegewebe erfährt unser Körper eine sanfte Heilungs- und Verjüngungskur.

Fastenformen

Alle Fastenformen fördern den Einstig in eine bewusste Ernährung und tragen zu einem gesunden Ernährungsverhalten bei. Wählen Sie die Fastenform, die Sie wirklich anspricht: bewerten Sie diese nicht, sondern vertrauen Sie ihrem inneren Gefühl. So kann eine Fastenkur Krankheiten heilen und ihr Leben nachhaltig bereichern. Eine Fastenkur sollte immer den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. So können Sie bei Bedarf auch während des Fastens z.B. vom Buchinger-Fasten in ein Suppenfasten, Saftfasten oder Schleimfasten übergehen.

Fasten/Heilfasten nach Buchinger

Die wohl bekannteste Fastenform in Deutschland ist das Buchinger - Heilfasten,  auch als Buchinger / Lützner - Fasten bekannt.  Der Fastenarzt Otto Buchinger gründete 1920 die erste Fastenklink in Deutschland, nachdem er sich selbst durch eine dreiwöchige Fastenkur von einer schweren rheumatischen Arthritis geheilt hatte. Die Wirksamkeit des Heilfastens begründete Buchinger damit, dass der Organismus gereinigt und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Die Basis- Ernährung beim Buchinger /Lützner Fasten besteht aus Wasser, Tee, Honig, Säfte und Gemüsebrühe, darüber hinaus wird das Fasten den individuellen Bedürfnissen angepasst.

Wasserfasten

Die älteste und sicherlich reinste Fastenform ist das Wasserfasten. Hierbei wird nur Wasser getrunken, am besten Quellwasser. Diese Fastenform war früher bei den Naturvölkern weit verbreitet. Es diente nicht nur der Körperreinigung sondern viel mehr der spirituellen Entwicklung. Das Ziel war, durch das Fasten frei zu werden von weltlichen Abhängigkeiten und Ablenkungen, um innere Kraft und geistige Klarheit zu finden (z.B. Jesus in der Wüste oder Buddha in den indischen Wäldern).

Saftfasten

Beim Saftfasten gibt es neben Wasser, Tee und Fastensuppe auch Obst- und Gemüsesäfte, es kann bei Bedarf auch noch mit Grassäften, Smoothies o.ä.  ergänzt werden. Die Säfte haben eine alkalisierende Wirkung und sie wirken ausgleichend auf den Säure - Basen- Haushalt des Körpers.

Früchtefasten

Beim Früchtefasten ist es günstig die richtige Jahreszeit oder das richtige Land wählen. Denn die frischen sonnengereiften Früchte haben nicht nur ein köstliches Aroma, sie haben auch eine stark entschlackende und entsäuernde Wirkung. Früchtefasten ist noch intensiver als Saftfasten, da der hohe Faser- und Wasseranteil der Früchte die Darmwände reinigt und die Ausscheidung anregt. Neben Wasser und Tee gibt es frische Früchte und wasserhaltiges Gemüse (Gurken, Tomaten).

Suppenfasten

Das Suppenfasten ist eine Form des Basenfastens - eine sehr schonende Fastenform um den Körper zu entschlacken und zu entgiften. Sie können Gemüse- und Obstsuppen, Haferflockensuppe, Wasser oder Tee trinken. Das Suppenfasten gleicht mehr einer Diät als einer Fastenkur und ist in Verbindung mit Sport oder Yoga gut geeignet zur Gewichtsreduktion. Auch bei Magen- und Darmproblemen und besonders in der kalten Jahreszeit ist sie über einen längeren Zeitraum zu empfehlen. Auch für Berufstätige, die nicht auf feste Nahrung verzichten wollen, ist das Suppenfasten eine Alternative.

Traubenfasten - Melonenfasten

Auch beim Traubenfasten oder Melonenfasten sollte die richtige Jahreszeit gewählt werden, damit ihnen frische sonnengereifte Früchte zur Verfügung stehen. Das Klima sollte warm sein, da die Früchte kühlend wirken. Trauben- und auch Melonenfasten ist auch in mancher Yoga-Tradition verbreitet. Dharma Mittra ein sehr charismatischer Yogalehrer spricht davon, wie das Traubenfasten / Melonenfasten den Körper jung und geschmeidig hält, wie alle Ablagerungen und Gifte ausgespült werden und wie sich dabei der gesamte Körper und der Geist entspannt. Entscheiden sie sich entweder für eine Traubenfasten- oder eine Melonenfasten-Kur, aber nicht für beide Formen zusammen.

Schleimfasten

Schleimfasten ist eine Art Basenfasten und ist besonders bei Magen- und Darmproblemen zu empfehlen. So wie das Wort „Schleim" schon vermuten lässt, schützt und pflegt diese Fastenform die Schleimhäute. Es handelt sich dabei um eine sehr schonende Fastenform, welche auch für einen kürzeren Zeitraum von z.B. zwei oder drei Tagen gut geeignet ist. Beim Schleimfasten gibt es warmen dünnen Getreideschleim, dieser besteht aus Hafer-, Dinkel.- oder Reisflocken mit Leinsamen. Der Schleim kann köstlich schmecken, auch wenn man es nicht vermutet. Bei unseren Kursen gibt es immer morgens eine Tasse dünnen Haferschleim mit Leinsamen. Dieser ist während des Fastens ein wirklicher Genuss - absolut wohltuend und stärkend, der von den Teilnehmern immer wieder freudig aufgenommen wird.
Zubereitung:
3 EL Hafer- Dinkel- oder Reisflocken und 1 EL ungeschroteten Leinsamen mit 1 Liter kaltem Wasser über Nacht ansetzen, später aufkochen lassen und 5 Minuten leicht köcheln, dabei umrühren , die Flocken und den Leinsamen durch ein Sieb abgießen

Basenfasten

Das Basenfasten zählt zur Schonkost- Ernährung. Basenfasten hat wenig mit Fasten oder Heilfasten gemeinsam. Es ist eine Diät, bei der besonders chronisch kranke Menschen eine Entlastung und Entgiftung des Körpers erfahren. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus basischen Lebensmitteln (Obst, Salate, Gemüse, Kartoffeln), welche keine Säure im Körper bilden.

Fasten/Heilfasten  -  Seelische Heilung

Pfr. Sebastian Kneipp (Entdecker der Wasserkur) prägte sinngemäß den Satz:

„Die meisten Menschen wurden gesund, als wieder Ordnung in ihren Seelen war".
Gerade beim Fasten wird der Blick für das Wesentliche im Leben frei. Es entsteht ein wacher und empfindsamer Geisteszustand. Daher sollte Fasten immer von einem Prozess der inneren Ruhe und Einkehr begleitet sein.
Anselm Grün beschreibt das so: „Beim Fasten oder Heilfasten begegne ich mir selbst, meinen Gedanken und Gefühlen, ich sehe was mich innerlich gefangen hält, und die Meditation hilft mir, das sorgenvolle Denken, das Verhaftetsein mit den eigenen Wünschen und Bedürfnissen, Neid , Ärger und Schuldgefühle aufzugeben, loszulassen, sich eins zufühlen mit dem großen Geist der Liebe. Die innere Ruhe und Stille ist es, die heilsam ist und Heilung bringt".

Literatur zum Thema Fasten / Heilfasten
Dr. Otto Buchinger
" Ein Leben für das Heilfasten"

" Gesund werden, gesund bleiben durch die Heifastenkur"
" Das Heilfasten und seine Hilfsmethoden"
Heinz Fahrner - "Fasten als Therapie"
Dr. Helmut Lützner  - "Wie neugeboren durch Fasten"

  • Ich kann auf das Fasten ebenso
    wenig verzichten wie auf meine Augen.
    Was die Augen für die äußere Welt sind,
    ist das Fasten für die innere.

    Mahatma Gandhi